Mein Aufnahmegesuch zum Radrennclub Basel (RRCB)
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" Letzte Aenderung: Sommer 2013)

Venezia, 22. April 2001

Antrag zu Handen der 70. Generalversammlung des alt-ehrwürdigen „Rad-Renn-Club Basel“: Aufnahmegesuch als Mitglied


Max in Follonica (2002)

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich muss Ihnen gestehen, es hat viel Ueberwindung gekostet, dieses Aufnahmegesuch zu stellen. Ich komme mir als Teenager und Greenhorn vor, ob des ehrwürdigen Alters Euerer Gemeinschaft. Ich glaube jedoch, dass ich aus Euerem unerschöpflichen Erfahrungsschatz noch viel für meine rennfahrerische Laufbahn profitieren kann.

Ich kann leider an Ihrem Festtag nicht persönlich teilnehmen, denn zur Zeit weile ich trainingshalber im sonnigen Süden, in Venedig nämlich, um mich in Form zu bringen. (PS: Leider waren die Strassen in Venedig mit Wasser bedeckt, sodass ich nicht rennmässig ausfahren konnte!) .

Mein unermüdlicher sportlicher Ehrgeiz kommt von meiner Mutter. Sie hat mir immer gesagt, ich soll mal einen rechten Sport betreiben. Einen Sport, der mich fordere.

Begonnen habe ich meine sportliche Entwicklung beim Nuggi-Weitspucken in meiner frühesten Jugend. Mein immer noch ungebrochener Rekord liegt in einer Weite von über 10 Metern, denn ich spuckte das ungeliebte Objekt aus meinem Kinderwagen durch das Brückengeländer der Dreirosenbrücke in den Rhein. Mein Nuggi ist seither verschwunden und meine Karriere war im Eimer.

Die anschliessende Vor-Pubertätsphase mit dem Weit- und Zielpinkeln habe ich ausgelassen. Meine strenge Erziehung hat mich daran gehindert, denn ich musste bei dieser Tätigkeit immer sitzen.

Nach einer Phase auf der Kunsteisbahn mit Schrubedämpferli, Hockey-Schlittschuhen und Mädchen erstand ich mir mit 16 Jahren durch Fronarbeit auf der Bahnhof-Post ein schwarzes Raleigh-Velo. Es war sauschwer und hat ein Vermögen gekostet. Aber man sass schön aufrecht. Dies war der Beginn meiner grossen Liebe. Via Lambretta, über einem 2-taktigen DKW-1000 und später einem rostigen Peugeot erhöhte ich die Radzahl auf 4, bis ich mir vor 8 Jahren ein Spezialized Carbon Rennnrad erstand. Seither ist Mariastein meine grosse Herausforderung. Anfangs Saison zähle ich jede Kurven, die ich ohne abzusteigen bewältigen kann.

Aus Sicht des Körperaufbaus bin ich weniger ein Berg(herauf)fahrer, als ein Bergabfahrer. Die Verpflegung nehme ich langsam und geniessend zu mir, wobei ich ein schönes, gefülltes Rotweinglas mit einem Wildgericht, einem Bidon mit Energieriegel vorziehe.

Anhand dieser Fortschritte im Laufe einer Saison kann ich feststellen, welch unerschöpfliches Kraft-Potential in mir stecken muss. Dies zeigt sich ganz besonders an den Massen meines Oberschenkel-Umfangs von sage und schreibe über 60 cm (gemessen bei 25°C Ausssentemperatur), also ein ganz kleiner Maspes!

Ich meine, dass ich mich als Talent in Euerer Gemeinschaft empfehlen kann. Mein Ziel wird es deshalb sein, Ihre nächste Clubmeisterdschaft unter den besten 50 abzuschliessen. Aber bitte keine Hoffungen. Diese Leistung soll nur ein Exploit sein. Ich will und werde nicht mehr Profi werden, denn am Donnerstag spiele ich immer Tennis.

In Anbetracht all dieser Argumente und Referenzen möchte ich die alt-ehrwürdige Versammlung bitten, mein Aufnahmegesuch gutzuheissen und mich aufzunehmen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem RRCB alles Gute und freue mich auf tolle Ausfahrten.

Mit meinem persönlichen rennfahrerischem Gruss "isch das stail"
Euer Max Lehmann

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
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