Weekends- und Eltern-Ferien (1978 - 89)
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" Letzte Aenderung: Version 1.0 vom 4. Okt. 2016)

Jährliches Pfingsttreffen in Eischoll (1978 - 1991)

Während vielen Jahren trafen wir Ehemalige aus der Chemieklasse des Diplom-Jahrgangs 1970 vom Technikum Winterthur uns an Pfingsten im grossen Jugend-Ferienhaus in Eischoll im Wallis oberhalb Raron, erstmals am 14. Mai 1978. Unsere Daniela, damals ein halbes Jahr alt, war bereits dabei. Jahrelang fuhren wir dorthin und genossen die 3 fröhlichen Tage auf dem erhöhten Plateau (1220 m.ü.M.) hoch über dem Rhonetal.

Das Ferienhaus hatte nur Massenlager auf Matratzen. Es war ein uraltes Gebäude, aber voller einmaliger Räume, in denen man viel entdecken konnte. Geschlafen haben wir in unseren eigenen Schlafsäcken. Gekocht wurde in der Gemeinschaftsküche und gegessen entweder im grosser Essraum oder draussen auf der grossen Wiese. Für die Kinder war es hier wie in einem Paradies. Es gab kleine Bächlein, die man stauen konnte; ein grosser Rundlauf, der sogar die Erwachsenen animierte und eine grosse Liegewiese zum Faulenzen. Oft sassen wir zusammen und sangen zum Gitarrenklang von Hitsch.

Der Samstag und vorallem der Sonntag waren für eine kleinere oder grössere Wanderung reserviert. Ich bin und war bereits damals ein schlechter Wanderer, aber ich war jedesmal stolz auf das erlebte und geleistete, wenn ich müde wieder zurück kam. Die Natur hoch im Rohnetal war speziell und hat gewirkt.

Pfingst-Weekend in Eischoll(1978)
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Eischoll Katja 1978 Eischoll Grillieren

Die Menues haben sich über die Jahre bewährt. Pfupf und Edith haben die Esswaren eingekauft und brachten sie mit ihrem Volvo. Die Getränke holten die ersten, die am Freitag ankamen, im Konsum von Eischoll. Am Freitag-Abend am Ankunftstag gab es immer gebratenen Fleischkäse und Kartoffelsalat. Auf den Samstag-Abend freuten sich alle. Raclette gestrichen vom Pfupf und Gschwellti mit feinem Fendant standen auf dem Feinschmecker-Menue. Und am Sonntag wurde im Freien auf natürlicher Glut grilliert.

Jedermann brachte irgendetwas mit. Die einen Basler-Läckerli, die anderen einen selbstgemachten Kuchen. Berühmt wurde der erste Schocki-Kuchen von Kuschi, der Frau vom Jimmy Gregorin. Der Kuchen war derart lecker und duftete durchs ganze Haus, sodass Bello-Bachmann nicht wiederstehen konnte und den ganzen Kuchen aus der Backform auffrass. Bello Bachmann war der grosse Hund von Heini "Sais" und Margrit "Hitsch" Bachmann. Kuschi war untröstlich und versprach einen Neuen fürs Folgejahr.

Der Schocki-Kuchen im Folgejahr war noch viel besser. Wir Männer waren begeistert, weil das Innere noch leicht flüssig war. Für Kuschi war dies aber eine Katastrophe, denn nach Kochbuch müsste der Kuchen innen duchgebacken sein. Ich bin aber heute noch der Meinung, dass ein guter Schocki-Kuchen innen zwischen feucht und leicht flüssig sein sollte.

Pfingst-Weekend in Eischoll(1981)
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Eischoll Grillieren Eischoll Essen

Nachdem das Ferien- und Jugendhaus um 1989 verkauft wurde, waren wir noch einmal im Jahre 1991 im Eischoll und haben anschliessend mit unserem traditionellen Treffen aufgehört. Dieses Ende hatte sich auch angebahnt, denn die ersten "Kinder" von uns "Alten" waren bereits über 20 Jahre alt und hatten andere Interessen als wir "Alten".

Jahre später, nämlich im 2010 trafen wir uns zum Tech.-Umzug in Winterthur. Es war unser 40-jähriges Diplom-Abschluss-Jubiläum. Wir beschlossen, dass wir uns von nun an alle 5 Jahre in Winterthur treffen wollten.


Treffen der Lehmänner

Nachdem Christina im Frühjahr 1980 geheiratet hatte, lud sie uns und die ganze Familie "Lehmann" samt Kurt und Julia Zumbühl im selben Jahr vom 22. -24. August 1980 ins Appenzell ein und zwar ins Ibach-Hüsli in Lichs. Das Hüsli gehörte der Firma, in der Christina arbeitete. Es war ein schönes Chalet. Von dort aus wanderten wir via Wildkirchli (1465m) auf die Ebenalp. Unsere Kinder waren noch recht klein. Katja zwar 5 Jahre alt und marschierte bereits recht gut, aber Daniela musste ich meistens auf der Schulter tragen.

Weekend im Ibach-Hüsli(1980)
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z'Morgenessen Neugierige Kuh
 
Wanderung auf Ebenalp (1980)
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Grillieren Grillieren Katja

Bereits 1 Jahr später am 5./6. September 1981 waren wir wiederum im Appenzell. Ich erinnere ich mich noch bestens an die ereignisreiche Nebelwanderung auf den Kronberg (1652m). Wir waren eine grosse Gesellschaft mit Julia/Kurt, den Eltern Schnellmann, und Mamama Busi, Arnold/Christina und uns vier. Arnold kannte den Weg und führte uns. Beim Abmarsch war es rund um uns neblig. Irgendwann verpassten wir einen Abzweiger. Unser Weg führte uns nicht nach oben, sondern eher abwärts. Um nicht umkehren zu müssen, entschlossen wir uns quer durch den Wald mehr oder weniger senkrecht hochzusteigen, um auf den richtigen Weg zu gelangen. Unterwegs wurde es jedoch steil und rutschig. Für uns Junge kein Problem. Aber für Mamama-Busi war es zu steil. Vereint schoben wir sie über den steilsten Teil durch den Wald. Oben auf dem Kronberg angekommen, legten wir uns auf die Wiese und genossen das schöne Wetter, nachdem sich der Nebel verzogen hatte. Dabei konnten wir eine Rettungsaktion verfolgen, wie eine wahrscheinlich verletzte Kuh per Helikopter zu Tal geflogen wurde. Nach Hause ging es dann bergab mit der Seilbahn.

Weekend im Appenzell(1981)
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Mamama Neugierige Kuh
 
Weekend im Appenzell: Wanderung auf den Kronberg(1981)
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Grillieren Mamama hat Durst Wander Pause

Wir trafen uns noch einige Male in Rebstein. Sei es bei unserem nächsten Familien-Treffen im Aug. 1984, oder beim 100-jährigen Jubiläums-Treffen von Arnold und Christina im 1996.

Familientreffen 1984 in Rebstein

Eltern-Ferien: Städtereisen

Doris und ich nahmen uns die Freiheit, einmal im Jahr 1 Woche "Eltern-Ferien" zu machen. Dabei hatten wir das Glück, dass Mamama-Busi aus Basel uns die Kinder in dieser Zeit abnahm. Ich darf es hier verraten: unsere beiden Kinder genossen es, 1 Woche bei ihrer Mamama zu verbringen. Immer hatte sie etwas auf dem Programm. Für die Kinder wurde es nie langweilig. Sei es, dass sie ins Altersturnen- oder Schwimmen gingen, oder im Kannenfeldpark den Nachmittag verbrachten ... und dann immer wieder in den Zolli.

Vom 5. - 12. Okt. 1978 machten wir eine Städtereise mit der Eisenbahn nach Paris, wo wir das ganze Besichtigungs-Programm hinter uns brachten. Ich war zum ersten Mal in Paris. Wir besuchten die Antiquitäten-Märkte und schauten uns einen der erotischen Emanuelle-Filme an. Die waren damals der grose Hit, weil sie viel Nacktheit zeigten, aber keine pornografischen Szenen. Ein typisch französischer Film mit viel Charme.

Es dauerte Jahre, bis wir zu nächsten Städtreise starteten. Im Herbst 1981 gings mit dem Zug nach Rom. Wir wurden begleitet von Kurt und Julia. Rom meine Lieblingsstadt. Hier war ich schon mehrere Mal und kannte mich recht gut aus. Im Unterschied zu den früheren Reisen genossen wir hier auch das feine Essen und liessen uns Abends verwöhnen. Ja, früher war auch ich noch recht unbeholfen im Umgang mit der feinen Küche.

Elternferien: St-Topez (1982 - 84)

Im Freundeskreise schwärme ich gerne und oft von St. Tropez. Dem Ort in Südfrankreich mit dem schönst gelegenen Friedhof mit freiem Blick aufs Meer. In der Tat sind dort viele Admiräle und Seeleute beerdigt. Ich kannte St- Tropez bereits etwas aus meiner UNIVAC-Zeit, als ich als Belohnung für meiner Verkaufs-Erfolge in den Club Europe nominiert und nach Süd-Frankreich eingeladen wurde. Für mich hatte St. Tropez immer einen hohen erotischen Touch. Es hielten sich dort die hübschesten und best angezogenen Leute auf. Wenigstens galt dies für den Herbst, weniger im Hochsommer, wenn viele Touristen mit den quergestreiften Leibchen und kurzen Adidas-Turnhosen die Gassen bevölkerten.

St. Tropez wurde bekannt durch den französischen Filmstar Brigitte Bardot, mein Jugendtraum einer sexy Frau. Brigitte Bardot wohnte unweit von unserem Hotel in ihrem mondänen aber hermetisch von der Umwelt abgeschlossenen Anwesen "La Madrague". Einmal hatte ich das Glück und traf "meine" Brigitte Bardot an einem Früchtestand, wo sie einkaufte. Ich nahm allen meinen Mut zusammen und sagte "Bonjour" zu ihr. Heute kann ich stolz erzählen, dass ich mit BB getroffen und geprochen hätte. Ha ha ha. Sie sah nicht mehr so hübsch aus, wie ich sie in meiner Erinnerung aus den Filmen hatte. Eigentlich keine Ueberraschung, denn sie war älter als ich und bereits gegen 50 Jahre alt (Jahrgang Sept. 1934). Sie war ein kleines Persönchen, nur 165 cm gross, und bereits mit ein paar Falten im gebräunten Gesicht. Aber ihr Lachen und ihr Blitzen aus den Augen waren immer noch gleich. Eine echte Super-Frau!

Wir verbrachten 3x unsere Elternferien in St. Tropez. Nämlich von 1982-84. Wir wohnten im Bungalow-Hotel "Le Levant" an der Route des Salins. Es hatte ein eigenes Swimming-Pool, das man direkt vom Bungalow erreichen konnte. Es hatte nur gut aussehende Gäste in dem Hotel. Eine Frau hübscher als die andere. Dies galt aber für ganz St. Tropez. In den Restaurants traf man nur gut aussehnde, gepflegte Gäste.

St. Tropez selber hat keinen schönen Strand. Der eigene ist nur wenige hundert Meter lang und stark verschmutzt. Um zu baden fuhren wir nach Ramatuelle an den Pampelonne Strand. Dort gab es die berühmten Luxusbars wie das "Tahiti Beach". Man konnte bei ihnen nicht nur Champagner drinken, sondern auch Liegen und Sonnenschirme mieten. Diese waren jedoch sehr teuer. Wir gingen etwas westlicher an den freien Strand, dessen Qualität nicht minder war. Aber man musste wissen, wo man sich hinlegte. Beim ersten Mal wählten wir einen Bereich, der ziemlich leer war. Ich sah nur einzelne Männer, aber dachte mir nichts dabei. Bis auf einmal zwei händchenhaltende und schmusende Männer an uns vorbei kamen. Hoppla! Wir waren auf dem Homo-Strand gelandet.

Von da an legten wir unsere Liege-Matte etwas weiter weg vom Homo-Strand, um ihnen nicht in die Quere zu kommen. Hier waren auch andere Pärchen, die sich nackt sonnten und auch verlustierten.

Eltern-Ferien in Cap d'Agde (Sept. 1985)

Unvergesslich sollten diese Ferien bleiben. Wenige Tage vor der Abreise erhielten wir unsere neues Auto, den roten Ford Sierra. Mit ihm fuhren wir zu unseren verdienten Elternferien nach Cap d'Agde. Wir hatten bereits viel von dieser speziellen Destination gehört und waren voller Vorfreude. FKK war dort wie in St.Tropez möglich.

Damals gab es noch kein Internet. Deshalb hatten wir auch kein Hotel reserviert. Wir fuhren mit unserem neuen Auto in Basel los und wollten uns an Ort und Stele etwas geeignetes suchen. Möglichst nahe am Strand wollten wir sein. Wir fanden auch ein kleines Hotel etwas ausserhalb Agde, das uns gefiel und auch unserem Geldbeutel entsprach. Nach dem Checkin wollten wir uns in Agde herumschauen und Getränke und Lebensmittel einkaufen. Zu diesem Zweck parkierten wir in der City auf einem grossen Parkplatz unweit vom Einkaufszentrum. Als wir nach einem kurzen Spaziergang und dem Einkauf zuückkamen, sahen wir bereits aus Distanz, dass mit unserem Auto etwas passiert war. Das Tür-Schloss war mit einem Schraubenzieher und das Lenkradschloss gewaltmässig aufgebrochen. Wir hatten Glück im Unglück. Unser Gepäck hatten wir breits im Hotel deponiert und die Diebe wurden durch irgendetwas gestört, als sie das Auto wegfahren wollten. Aber der Schaden war gross. Die Türe liess sich nicht mehr abschliessen, aber wenigstens konnte man noch fahren und lenken. Ich war stinksauer und wäre am liebsten unverzüglich nach Hause gefahren. Doris hielt mich jedoch zurück.

Am nächsten Tag ging es nicht ans Meer, sondern als erstes zur Polizei, um den Schaden zu Handen der Versicherung anzumelden. Wir waren nicht die ersten. Vor uns warteten bereits 2 andere Paare. Der Polizist, der den Schaden aufnahm, meinte: Sie hätten jeden Tag unzählige Diebstal-Meldungen. Die Gegend hier sei ein Paradies für die Kriminellen. Er riet uns für die Zukunft, das Auto nicht mehr abzuschliessen, sondern nur mit einer "Canne à Antivol" zu sichern. Dies war eine Stange, die zwischen Lenkrad und Fusspedal eingeklemmt wrrd. Sobald ein Räuber dies durchs Fenster erkennt, wird er dieses Auto nicht anrühren, denn der Aufwand wäre zu gross.

Am Tag drei brachten wir unseren Ford zur nächsten grösseren Garage etwa 60 km im Landesinneren, denn ich wollte die Lenkung überprüfen lassen und das Türschloss auswechseln. Wir hatten Glück. Die Garage erfüllte unsere Wünsche innert weniger Stunden, wobei sie aber ein Türschloss mit neuem Schlüssel einbauten. Dieses musste ich dann in Basel nochmals auswechseln lassen.

Nun konnten die Ferien beginnen. Lust hatte ich aber immer noch keine. Wir besuchten dennoch das grosse "Naturisten-Centre René Oltra", für das wir vom Hotel eine Eintrittskarte erhalten hatten. Wir waren jedoch enttäuscht von den mehrstöckigen Betonblöcken. Niemals könnten wir hier Ferien verbringen, meinten wir. Und Jahre später war ich mit Claudia hier, aber mit dem Wohnwagen, und wir waren begeistert ob der speziellen Atmosphäre. Ja, so hängt alles von der inneren Stimmung ab, und die war damals am Boden.

Am Tag 5 entschlossen wir uns wieder nach Hause zu fahren. Ich war immer noch sauer, zu nichts mehr zu gebrauchen und total frustriert.

Weekends

Mai 1985: Festivitäten zum 40. Geburtstag von Fritz Gerber

Während einer gemeinsamen Sauna bei den Gerbers kam die Idee auf, ein gemeinsames Wochenende im Schwarzwald zu verbringen. Gesagt , getan am 4./5. Mai 1985 war es soweit. Via Strassburger-Münster ging es über den Rhein in den Schwarzwald. Am ersten Abend leisteten wir uns ein feines Essen bei einem Sternen-Koch in Baden-Baden, dessen Adresse wir in einer Buchhandlung beim Durchblättern von kulinarischen Büchern eruierten.

Ein paar Tage später am 22. Mai 1985 lud Fritz ein zu seinem offiziellen Geburtstagsessen in der "Alten Stadtmühle" in Schopfheim, einem wunderbaren Restaurant mit nur wenigen Tischen. Exklusiv und auch teuer war sein Weinkeller.

Fritz Gerbers Geburtstags-Festivitäten

1. - 4 April 1988: Weekend Ostern/Pfingsten in Brügge

Es sollte unser letztes gemeinsame Wochenende mit der gesamten Familie sein. Wir verbrachten später noch die Sommer-Ferien auf Solaris, bis im Herbst unsere Scheidungskämpfe begannen. Ich merkte in Brügge und Solaris von dem bevorstehenden Ungemach nichts, obwohl ich in der Zwischenzeit aus den vorliegenden Scheidungs-Unterlagen weiss, dass für Doris bereits im Frühjahr alls klar war.

Wir waren eingeladen in Brügge bei Christiane und Michel Himpens, und ihrer Tochter Vicky. Die Himpens kannten wir von Solaris. Viele gemeinsame Aktivitäten haben uns verbunden. In Brügge wurden wir kulinarisch und auch freundschaftlich verwöhnt. Brügge, das Venedig von Belgien, wie es auch genannt wird, ist eine einmalige Stadt. Bier, Bier in allen Geschmäckern und abends die feinen Leckereien von Michel, dem kochenden Feuerwehrmann. Es waren drei wunderbare Tage.

Als wir nach Binningen zurückkehrten, vernahmen wir die nächste Hiobs-Botschaft. Dieti, der Mann von Monica hatte sich umgebracht! Es war der Beginn eines Chaos-Jahres mit unserer und auch der Scheidung von Fritz und Ruth!

Oster-Weekend in Brügge

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
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